Heute war der Tag so wundervoll, wie er gestern prophezeit wurde. Bei vorausgesagten 18 Grad packten wir uns nach leckerem Frühstück (allerdings mit kaum genießbarem Kaffee) bei 25 Grad mit leichtem Wind an den Strand. Schön!
Drei Stunden und ein wenig Wechselschnarchen später wurden 5 gestrandete Rotbuckelwale gesichtet.
Wir verließen dann lieber den Strand, ehe Greenpeace anrückt und wer weiß was mit uns anstellt. 😉
Nachdem wir später noch ein paar Caches suchten -und auch mal fanden- und unser Travelbug-Rennen starten konnten, schleppten wir uns noch zum Abendbrot. Alle so angeschlagen von der Sonne, ließen wir die Kneipentour danach ausfallen und gehen früh schlafen.
Besser ist das eh: Morgen stehen gut 7 Stunden Küstenstraße auf dem Plan. Mit Kurven 😉
Wer damals in den 80ern The Fog, Nebel des Grauens gesehen hat, dachte vielleicht auch: Blödsinn, so zieht doch kein Nebel durch die Gegend.
Doch, tut er 🙂
Gestern, in Venice Beach, zog er einfach mittags davon.
Heute, in Malibu, ließ er nur ein wenig Sonne hindurch, da wurde es aber auch sofort warm.
Den Rest der Strecke begleitete er uns heute, mal mehr und mal weniger. Und neben der feuchten Kälte brachte er auch tolle Ansichten mit sich. Wie einzelne Schwaden an Klippen hochkrochen, vor einem blauen Himmel, zum Beispiel. Manchmal war es, als würde man durch Wolken fahren… 16m über NN. Nebel kann sehr schön sein.
Schade nur die schön erwähnte feuchte Kühle. Hier, in Santa Barbara, war er dann zwar endlich weg – aber warm wurde es nicht mehr. Und die nächsten Tage wird es wohl auch kaum über 20 Grad werden. Badewetter 😉
Eine ältere Dame, die vorhin ein wenig mit mir erzählte weil wir eine Strelitzie fotografierten, sagte gleich, wir sollten morgen nicht erschrecken, wenn morgens alles im Nebel liegt- mittags verschwände der und es würde ein wunderschöner Tag werden. Hoffentlich hat Sie Recht.
Der erste Eindruck von Santa Barbara ist jedenfalls genau das: wunderschön.
Es ist ja bekannt, das Churchill Eisenhower die Interstates nach dem Vorbild der deutschen Autobahn bauen ließ. Es gibt nur einen gravierenden Unterschied. Die deutsche Autobahn ist kurvig! Im Vergleich zur Interstate, könnte man die deutsche Autobahn mit einer kurvigen Rennstrecke vergleichen. Jedenfalls hat mich der heutige Ritt nach Los Angeles an eine alte Geschichte erinnert:
Es gab da einen Amerikaner, der mit seinem neu gekauften Wohnmobil eine Reise startete. Während er auf der Interstate so gemütlich auf der rechten Spur fuhr, schaltete er den Tempomat ein und ging in den hinteren Bereich des Wohnmobils, um sich einen Kaffee zu kochen. Wie es nunmal so ist, gab es einen Unfall. Amerika ist das Land der Kläger! Der Fahrer verklagte die Autofirma und bekam Recht. In der Anleitung stand nämlich nicht, das er den Fahrersitz während der Fahrt nicht verlassen darf.
Jedenfalls wäre ich heute gerne mal nach hinten gegangen um mir einen Kaffee zu machen. Es ging nur gerade aus. Kaum eine Kurve. Und wenn dann mal eine Kurve kam, musste man sich dennoch kaum bemühen um seine Maschine in Schräglage zu bekommen. Wie vermisse ich die deutsche Autobahn.
Eine kleine Abwechslung gab es jedoch auf der Fahrt: ein Besuch der Geisterstadt Calico. Erbaut 1881 und verlassen 1907, war Calico eine Minenstadt. Hier wurde Silber und Salpeter abgebaut. 1951 wurde sie liebevoll restauriert. Einige Originalgebäude stehen noch. Zum Beispiel das Rathaus oder ein Krämerladen. Man kann sogar eine alte Mine besichtigen. Die beiden Brüder, die die Mine gehörte, lebten in ihr 20 Jahre. Sie hatten in einer Ecke der Mine eine Höhle geschlagen, wo sie ihr Bett aufgestellt hatten. Warum sie 20 Jahre da unten wohnten ist unbekannt. Es lohnt sich auf jedenfall hier mal einen Abstecher her zu machen.
Nach einen anstrengenden Tag mit Affenhitze, sind wir nun ins kalte Los Angeles eingetroffen. Anstatt 48 Grad, gibt es hier nur 32 Grad. Und ob ihr es glaubt oder nicht. Für den Weg zum Abendbrot haben wir unsere Jacken angezogen. *frier*
…you pay for everything. 🙂
Selbst das WLAN im Hotel kostet (deutlich), es könnte ja vom Spielen abhalten.
Daher wird hier grad etwas schleppend aktualisiert. (Williams wurde Grad aktualisiert)
We apologize for any inconvenience this might cause 🙂
Mit den Rössern entlang des Abgrundes des Grand Canyons, hinein in eine kleines und echt gemütliches Örtchen namens Willams direkt an der Route 66. In ein Motel, das von aussen „so lala“ aber von innen „huiiiii“ aussieht.
Was das jetzt alles mit unserem Tagesausflug zum Grand Canyon, dem Grand Canyon Train, Condore, Chipmunks, Squirrel, „We help our Troops“ und vor allem, dem typischen Amerikaner zu tun hat? Ganz einfach…
Auf dem Weg nach Williams an der alten Route 66, ging es durch den Grand Canyon National Park. Wo vorher wüstenartige Steppe unser Begleiter war, tat sich hier ein herrlicher Nationalpark mit komisch anmutenden Wäldern auf. Die Temperatur verhielt sich ebenfalls anders als vorher, sie nahm angenehm ab. Entlang der Strecke gab es immer wieder Aussichtspunkte. Hielt man hier an, was wir bis auf einen auch immer getan haben, und ging ein Stück zu Fuß, konnte man wunderschöne Blicke in den Grand Canyon erhalten. Da es langsam Abend wurde und die Sonne ein entsprechendes Licht auf den Canyon warf, war die Aussicht umso schöner.
Der Grand Canyon im Abendlicht
In Williams angekommen, bezogen wir unser Motel. Von aussen sah es nicht sonderlich schön aus. Die Zimmer selbst dagegen, waren eine echte Wohlfühloase. Hier sollten wir die beiden Nächte ruhig schlafen können.Der nächste Tag führte uns zum Traindepot von Williams. Hier erwartete uns eine Westernshow der mittleren Klasse und ein Zug, der uns zum Grand Canyon bringen sollte.
Die Westernshow, wie sollte es anders sein, wurde blutig beendet. Die bösen Schurken wurden erschossen und der heldenhafte Sheriff wurde gefeiert. Und alles nur, weil die Banditen Frühstück haben wollten. Naja.
Der Zug: Auf der Hinfahrt hatten wir die First Class gebucht. Schöne gemütliche Sitze mit einer Beinfreiheit, von der jeder fliegende Reisende nur träumen kann. Das Highlight des Tages in Williams ist es, wenn der Zug, im 50er-Jahre Stil, sich in Bewegung setzt. Die Bewohner, selbst die Camper, stehen am Rand und winken, wenn der Zug an ihnen vorbei fährt.
Am Grand Canyon angekommen, hatten wir drei Stunden Zeit, ehe der Zug wieder in Richtung Williams davon dampft. Eigentlich wollten wir einen Hubschrauberflug durch den Canyon machen, allerdings hätten wir das vorher reservieren müssen. Für einen Spontanflug hätte die Zeit leider nicht gereicht. 🙁
Neben dem herrlichen Blick auf den Grand Canyon, haben wir auch neue Freunde kennengelernt. Da wären die Chipmunks die an den Pflanzen knabbern, die Eichhörnchen die frech auf einen zukommen und den Leuten die Bananenschale aus den Händen reißen, die dicken fetten und großen schwarzen Raben die sich einen Baum teilen, kleine flinke blaue Vögelchen die sich nicht fotografieren lassen wollen und große bedrohliche Geier die letztendlich keine freilebenden waren, sondern nur zu einer Show gehörten. Dennoch, es hat sich echt gelohnt!
Für die Rückfahrt nach Williams hatten wir die Coach-Class bestellt. Praktisch die zweite Klasse. Was uns während der Fahrt erwartete, sollte unsere Meinung zum Amerikaner grundlegendst ändern. Jeder Zug-Wagen hat seinen eigenen Zugbegleiter. Dieser ist für den Service, je nach Klasse mehr oder weniger, und für die Unterhaltung der Gäste zuständig. Während wir in der First Class vom Zugbegleiter einige Infos zum aktuellen Landschaftsbuild erhielten, wurden in der Coach Class Jahreszahlen gebüffelt. Diese wurden duch Spiele nun abgefragt. Dann kamen noch weitere Spiele bis zu einem Höhepunkt: Ein Raubüberfall. Ein paar Räuber überfielen den Zug und während noch die Banditen vor dem Fenster bestaunt wurden, gab es eine Einweisung und eine Probe, wie wir uns erschrecken sollten, wenn die Banditen die Tür öffnen. Ebenfalls sollten wir im Chor etwas sagen, wenn der Sheriff im Wagen erscheint. Es war gruselig! Die Amis sind so leicht zu unterhalten und machen jeden Mist mit Freude mit. Das war noch das Gespräch für den Rest des Abends.
Page, ein Ort ‚irgendwo im Nirgendwo‘. In 4700 Fuß Höhe, mitten in der Navajo Nation gelegen, 1957 nach einem Gebietstausch mit den Navajo gegründet. Hier ist der Lake Powell, der durch einen Staudamm aus dem Colorado entstanden ist. Das Seelenheil von 9000 Einwohnern wird von 17(!) Kirchen und 3 Pubs gepflegt. Ein schönes Städtchen, tatsächlich. Wir haben uns unter Anderem den Glenn-Canyon angesehen und dabei die halbe Lebensgeschichte von Rico kennengelernt… genaueres und schöne Bilder findet sich bei René, unserem anderen Blog
🙂
… hieß es gestern für uns. Aber dazu kommen wir gleich. Fangen wir am frühen Morgen an. Sagen wir… 8 Uhr Ortszeit.
Es sollte einer dieser Tage werden, an dem wir den Wolken folgen sollten. Ca. 400 km. Es waren keine normalen Wolken, sondern solche die sehr dunkel sind. Uns wiederrum verfolgte der sonnige Streifen am Horizont. Die Mühlen mahlen langsam in Amerika, also der komplette Widerspruch zu den deutschen Harleyfahrern. Mit anderen Worten, wir waren schneller als die Wolken. Durch mehrmaliges Abbiegen konnten wir jedoch dem Regen fast immer erfolgreich ausweichen.
Nun, unser ersten Ziel an diesem Tage war der Mexican Hat. Loki und ich konnten ihn nicht wirklich als Mexican Hat identifizieren, so sind wir erstmal vorbei gefahren. Nachher haben wir uns abgefunden, das es dieser wohl sein muss, auch nachdem dies ein Californier bestätigte.
Bei der Bewunderung dieser Felsformation begann dann doch ein heftiges aber kurzes Gewitter. Gut, das wir ein Auto hatten. Alle hinein und abgewartet. Und wie üblich, folgte nach Regen der herrlichste Sonnenschein. Nur ein Problem hatten wir: Wir standen auf einem Feldweg der sich innerhalb von wenigen Minuten in einen reissenden Fluss verwandelte. Kann auch ein größerer Bach gewesen sein 😉 Jedenfalls, das Auto stand mittendrinn und zwei der Harleys. Die Harley von Rene verlor so langsam den Boden unter dem Ständer und sackte ab, so das wir in die reissenden Fluten springen mussten um sie sofort ans trockene Land zu schaffen. Mit dieser Erfahrung im Kopf, bin ich, dank meiner Bundeswehrkampfstiefel, zu meiner Maschine geeilt, die ebenfalls im Flussbett stand. Ich konnte sie retten. Auf eine kleine einsame Insel. Nachdem der Fluss dann langsam versiegte, machten wir uns auf zur befestigten Strasse. Die Maschinen in rot, zogen wir weiter zum Monument Valley.
Loki und Rene konnten es nicht lassen. Sie mussten mit der Harley ins Tal. Ich gab nach der dritten Kurve und zwei mal aufsetzen auf und teilte mir mit Fränze dann lieber eine geführte Tour. Während der Wartezeit konnten wir die beiden Motorradfahrer durchs Fernglas am Elefanten erkennen.
Da sich für eine geführte Tour keiner mehr angemeldet hatte und Fränze und ich alleine waren, fuhren wir mit einem Jeep. Die beiden Motorradfahrer haben wir nicht mehr getroffen, aber unser Führer meinte, dass er vor einigen Tagen erst wieder einen Motorradfahrer auflesen musste. Als es dann dunkel wurde, hatten wir uns alle am Infocenter eingefunden. Nach Postkartenkauf ging es dann Richtung Kayenta, wo uns 10 milen dahinter unser Abendbrott erwartete.
Wenn ich mir die Bäuche so anschaue, hat es allen geschmeckt und so sind sie dann auch ins Bett gefallen.
…denn sie haben Scheibenwischer. Zum Glück werde ich meine für den Rest des Urlaubs nicht mehr brauchen: Nachdem René gestern abend ein Machtwort gesprochen hat („Jetzt ist aber Schluss mit dem Regen.“), reckte sich heute nur noch das ein oder andere Wölcken verschüchert am Horizont, um uns aus der Ferne zu beobachten. Und so durchquerten die Stahlrösser heute mit der Sonne nicht nur im Rücken, sondern auch von allen anderen Seiten, die weite, weite, wirklich weite blühende Prärie von Kayenta nach Page. Dort besuchten wir den lower Antelope Canyon. Dazu schreibe ich aber nichts, weil die Bilder ausreichen. Diese sollten bald folgen…
Das ist eigentlich offensichtlich.
Trotzdem sind René und ich heute auf selbigen Harleys durch das Monument Valley gefahren. Was gut und gerne als off-road trail bezeichnet werden kann, auch wenn eine ‚Straße‘ angedeutet ist…
Dass wir das taten, spricht wohl nicht für unsere Vernunft, war aber ein einmaliges Erlebnis.
Vom monumentalen Erleben allgemein, und warum ich zwar nicht tauschen würde, aber dennoch auf Wolfs und Fränzes Jeepfahrt neidisch sein kann, davon gibts morgen mehr.
Für heute bleibt es dabei: Harleys sind keine Cross-Maschinen. Aber Sie halten sich erstaunlich gut, wenn man sie als solche nutzt 😉
sind langweilig. Anstrengend und langweilig. Diese Erkenntnis ist nicht überraschend, Sie erfüllt voll die Erwartung. So wie eine interstate ihren Zweck: halbwegs schnell (75mph, also ca 120km/h) ans ziel zu kommen, möglichst geradeaus.
Hmm. Was gab es denn heute für neue Erkenntnisse? Das feine Regentropfen sich bei dem Tempo auf der Haut wie Eissplitter anfühlen? Geradezu einer Multi-Akupunktur ähneln, wenn es sowas gibt? Auch nicht überraschend, eigentlich- und doch: überraschend unangenehm, wenn man Sie abbekommt. Aber: durchnässte T-shirts können auch überraschend schnell trocknen, wenn man sie z.B. bei einem Meteoritenkrater (die Anderen werden mit schönen Bildern berichten 🙂 ) der prallen Sonne aussetzt.
Überraschend auch, bei gleicher Gelegenheit, wie sich das Sortiment der amerikanischen Subways von dem der deutschen unterscheidet- und es doch irgendwie das gleiche ist.
Weiter mit den Überraschungen- nach Holbrook, mit seinem Wigwam-Motel (sicher bald bei René zu sehen), waren wir überraschend gut beim Vorbauen: kaum im Apachenland unterwegs, roch es so nach Regen, und der Horizont war so finster, dass unser Leit-Wolf kurz hielt und wir uns halbwegs Wasserfest zu machen versuchten.
Wieder in Fahrt, und somit für die anderen unhörbar, stimmte ich einen alten, historischen, indianischen Regenvertreibungsgesang an, den ich mir spontan ausdachte. Aber alles ‚heyyah’en nutzte nichts; ich traf wohl nicht den richtigen Ton. Und so begleitete uns wechselnd starker Regen bis ans Ziel, Gallup in New Mexico…
Erstaunlich, was das auch Schönes mitbringen kann- so sahen wir den wohl größten Regenbogen, der mir je unter kam. Oder wie Fränze sinngemäß sagte: ‚Schweinerei, hier ist echt alles größer, sogar die Regenbogen‘.
Auch faszinierend: gestern sind wir beim Black Canyon mit, richtig: dunklen Steinen gestartet, um abends bei Sedonia von den roten Felsen begeistert zu werden. Inzwischen sind die Felsen gelb. Und ich neugierig, was für Farben die sich wohl noch einfallen lassen.
So weit meine kleine Randkolumne 😉
Für die Details und Fotos sind die anderen zuständig. Das macht sich vom Handy aus schlecht.
;c)